Baukosten für Ihre Arztpraxis: Das Budget für Ihre Praxisgründung – Ermittlung und Planung Ihrer Investition
Die Kosten der Praxisgründung sind einer von drei wesentlichen Punkten, die Sie bei der Planung Ihrer zukünftigen Praxis berücksichtigen sollten. Neben den Kosten sind auch die benötigte Zeit bis zur Eröffnung und die erwarteten Ergebnisse Ihrer Investitionen von großer Bedeutung. Welchen dieser Punkte Sie priorisieren, hängt von Ihren individuellen Umständen und Zielen ab.
Die Baukosten im Fokus
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Baukosten, die einen bedeutenden Teil Ihres Budgets ausmachen können. Insbesondere geht es um die Ausbaukosten, die bei der Errichtung einer medizinischen Einrichtung in einer bereits vorhandenen Mieteinheit oder einem gekauften Objekt anfallen.
Die Struktur der Baukosten
Die Baukosten setzen sich aus verschiedenen Kostenblöcken zusammen, die in Kostengruppen eingeteilt werden können. Hier sind einige der Hauptkostengruppen:
- Baukonstruktion:
- Wände
- Decken
- Boden- und Wandbeläge
- Innentüren
- Fliesenbeläge
- Installationsgewerke:
- Sanitärinstallationen
- Lüftungsanlagen
- Klimaanlagen
- Heizungsinstallationen
- Elektroinstallationen
- Datenverkabelung
- Praxisbeleuchtung
- Akustische Anlagen
Kostenschätzung nach Nutzfläche
Um die Kosten für den Praxisausbau zu ermitteln, können Sie die Kosten pro Quadratmeter Nutzfläche oder künftiger Praxisfläche berechnen. Diese Berechnung hilft Ihnen, Ihr Budget genauer zu planen.
Baunebenkosten nicht vergessen
Die oben genannten Kosten sind nur ein Teil der Gesamtausgaben für Ihren Praxisneubau oder Umbau. Die sogenannten „Baunebenkosten“ sind ebenso wichtig und dürfen nicht übersehen werden. Hierzu gehören Aufgaben, die normalerweise an einen auf Praxisplanung spezialisierten Architekten übertragen werden oder Teil der Vermietervereinbarung sind, falls Ihnen ein „fertiger Praxisausbau“ gemäß Kauf- oder Mietvertrag zugesagt wurde.
Zu den Baunebenkosten gehören:
- Bauherrenaufgaben
- Projektleitung und Steuerung
- Objektüberwachung und Bauleitung
- Fachplanung für Brandschutz
- Fachplanung für Tragwerksplanung
- Fachplanung für technische Ausrüstung
- Genehmigungs- und Prüfkosten
Diese Baunebenkosten sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihr Praxisneubau oder Umbau reibungslos verläuft und den erforderlichen Standards entspricht.
Eine Faustregel zur Einschätzung der Baukosten
Bei der Einschätzung der Baukosten für Ihren Praxisausbau sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
- Berücksichtigen Sie nicht nur die Kosten für die reinen Bauleistungen, sondern auch die Kosten für Planung, Architekten, Baugenehmigung und Statik.
- Holen Sie frühzeitig die Meinung von Architekten und/oder Fachplanern ein, um Ihr Vorhaben zu prüfen und grob in Bezug auf die Kosten einzuschätzen. Ein grober „Kostenrahmen“ am Anfang ist besser als eine zu knappe Budgetplanung.
- Mit einem Richtwert von 1.500 €/m² für Bau- und Baunebenkosten sind Sie in der Regel auf einem guten Weg, wenn Sie einen funktionalen Praxisausbau planen.
Für Projekte wie die Sanierung einer Gründerzeitvilla oder den Neubau inklusive Grundstückserwerb können die oben genannten Zahlenbeispiele jedoch variieren. Für die meisten Ärzte und Ärztinnen, die eine gut ausgestattete und funktional durchdachte Praxis in einer Bestandsimmobilie planen, bietet der Kennwert von 1.500 €/m² inklusive Mehrwertsteuer eine solide Orientierungshilfe.
Hinweis vom Autor: Kosten für Praxisausstattung, medizinische oder zahnmedizinische Geräte, IT-Hardware, Umzugs- und Transportkosten sowie die Wiedereinrichtung von vorhandenem Mobiliar sind hier nicht mit enthalten.
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