Über die Vor- und Nachteile von Schiebetüren in Arzt-/ Zahnarztpraxen
Schiebetüren sind eine beliebte Alternative zu Türen in vielen Bereichen, einschließlich Arztpraxen. Obwohl sie einige Vorteile bieten, gibt es auch einige Nachteile zu berücksichtigen, wenn man sich für Schiebetüren in einer medizinischen Einrichtung entscheidet. In diesem Text werden die Vor- und Nachteile von Schiebetüren in Arztpraxen näher betrachtet.
Effektive Raumnutzung durch Schiebetüren in Arztpraxen
Durch den Einsatz von Schiebetüren in Arztpraxen kann der verfügbare Raum effektiver genutzt werden, was einen elementaren Vorteil gegenüber einflügeligen Innentüren bietet. Im Gegensatz zu Flügeltüren, sterben entweder in den Praxisraum hineinöffnen oder in den Laufweg auf dem Praxisflur hineinragen, geht bei Schiebetüren kein Platz verloren, da das Türblatt seitlich verschoben wird. Dies bietet insbesondere in engen Flur- und Bewegungsflächen einen klaren Nutzungsvorteil in Behandlungs- oder Aufbereitungsräumen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Platzersparnis nur dann gegeben ist, wenn das Türblatt in der Wand verläuft und die Raumressourcen vor und hinter der Wand genutzt werden können. Wenn das Schiebetürblatt vor der Wand verläuft, können Praxismöbel, Gerätewagen oder Behandlungsliegen nicht in diesem Bereich aufgestellt werden.
Die Bedienung von Schiebetüren in Arztpraxen: Welche Griffe bieten den besten Komfort und die größten Platzersparnis?
Bei Schiebetüren ist die Art der Bedienung ein wichtiger Aspekt, insbesondere im Hinblick auf die Platzersparnis in der Durchgangsbreite. Lange Stoßgriffe bieten im Praxisalltag einen hohen Komfort für die Praxismitarbeiter und können seitlich in unterschiedlicher Höhe mit der Hand oder dem Ellenbogen betätigt werden. Allerdings bleibt bei dieser Art von Griff immer ein Türblattüberstand zwischen der seitlichen Durchgangsöffnung und dem Türblatt, wodurch die tatsächliche Durchgangsbreite verringert wird als die Türöffnung tatsächlich breit ist. Wenn das Türblatt komplett bündig vor der Wand positioniert werden soll, sind Muschelgriffe die bessere Wahl. Allerdings sind eingelassene Muschelgriffe in Bereichen mit hoher Frequenz umständlicher zu bedienen als Stoßgriffe und können somit weniger Komfort im Praxisalltag bieten.
Schiebetüren in der Arztpraxis: Für welche Räume sind sie geeignet und welche Anforderungen müssen erfüllt sein?
Die Bedienungsfreundlichkeit einer Schiebetür ist proportional zur Nutzungsfrequenz. Türelemente, die häufig genutzt werden und möglicherweise Schallschutzanforderungen erfüllen müssen, sind nicht für den Einsatz von Schiebetüren geeignet. Schiebetüren eignen sich besser für Stellflächenräume, die beispielsweise nur selten oder ausschließlich vom Praxispersonal genutzt werden, wie Backoffice, Personalraum, Aufbereitungs- oder Putzmittelraum.
Für den Publikumsverkehr in einer Arztpraxis sind Schiebetüren im Allgemeinen eher ungeeignet. Es gibt jedoch Ausnahmen wie den Mundhygieneraum oder die Abtrennung eines Kurzwartebereichs, in denen mit einer geringeren Frequenz zu rechnen ist.
Schwachstellen von Schiebetüren im Hinblick auf Schallschutz und Schutzeigenschaften in medizinischen Einrichtungen
Schiebetüren weisen im Bereich der Schutzeigenschaften einige Schwachstellen auf, insbesondere im Hinblick auf die Schallschutzanforderungen gemäß DIN 4109, Tab. 3 für Krankenanstalten und Sanatorien. Um die Schalldichtigkeit zu gewährleisten, müssen die Wände speziell errichtet und Estrichböden unterbrochen werden, und die Türelemente müssen entsprechende Schutzeigenschaften aufweisen.
Allerdings können an Türelemente in medizinischen Einrichtungen nicht nur Anforderungen an Schallschutz gestellt werden, sondern auch an Brand- und Rauchschutz oder Strahlenschutz. Herkömmliche Schiebetürelemente können diesen Anforderungen nicht gerecht werden – wenn überhaupt, dann nur zu einem entsprechend hohen Aufpreis. In solchen Fällen sollten spezielle Schiebetüren mit entsprechenden Schutzeigenschaften eingesetzt werden, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Strahlenschutztüren in Zahnarzt-, KFO- oder MKG-Praxen: Können Schiebetüren die Anforderungen erfüllen?
Eine Ausnahme bilden Strahlenschutztürelemente. Konstruktiv kann ein Strahlenschutztürblatt als Schiebetürelement in der Zahnarzt-, KFO- oder MKG-Praxis die Anforderungen erfüllen, wenn spezielle Schutzeigenschaften gegen ionisierende Strahlung gefordert sind. In diesem Fall spielt der Schallschutz keine Rolle, da zwischen dem Patienten und dem Praxispersonal Sicht- und Sprechkontakt bestehen muss.
Die Unterschiede zwischen einem Standard-Innentürblatt und einem Schiebetürblatt rühren daher, dass Innentürelemente über eine Türzarge verfügen, in der seitlich und horizontal eine Türdichtung verbaut ist. Türdichtungen spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung von Türen gegen Luft- und Schallübertragung oder beim Rauch- oder Brandschutz.
Zusätzlich kann das Türblatt über eine Bodendichtung verfügen, um vierseitig umlaufend dicht zu schließen. Schiebetürblätter weisen diese konstruktiven Merkmale nicht auf.
Fazit: Wenn Sie im Rahmen eines Praxisumbau oder einer Praxisplanung über Schiebetürelemente als Teil einer effizienten Lösung nachdenken, sollten Sie die hier aufgeführten Aspekte für den späteren Praxisalltag und mögliche Schutzanforderungen mit bedenken.
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